Das „Gütesiegel Kinderschutz“ startet: Es soll ausweisen, welche Vereine und Organisationen besonders großen Wert auf den Schutz von Kindern legen – sei es vor physischer, psychischer sowie sexueller Gewalt oder Grenzüberschreitungen. Konkret können Organisationen nun ihre Kinderschutzkonzepte zertifizieren lassen.
„Das Gütesiegel Kinderschutz soll vor allem auch für Eltern ein Qualitätsmerkmal werden und für Vereine und Organisationen ein sichtbares Zeichen, dass sie sich mit Kinderschutz und Prävention besonders gut auseinandergesetzt haben“, sagt Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP) in einer Aussendung.
Schwerpunkte des Konzepts
Welche Kriterien müssen für das Siegel erfüllt sein? Bei der Erstellung ihrer Kinderschutzkonzepte sollen die Organisationen mit Eltern und Kindern kooperieren. Zudem sollen sie eine Risikoanalyse durchführen, ihre Mitarbeiter regelmäßig in Kinderschutzthemen schulen und ein klares, definiertes Verfahren bei Beschwerden definieren. Weiterer Punkt: Das Schutzkonzept soll regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt werden.
Vor dem Erhalt des Gütesiegels gibt es Audits bei den Organisationen, im Auditbericht können dann auch Auflagen enthalten sein. Wird eine bestimmte Punktzahl erreicht, wird das Gütesiegel verliehen – es gilt für drei Jahre und kann dann etwa auf der Website angeführt werden. Umgesetzt wird die Maßnahme vom Bundesverband der Kinderschutzzentren Österreichs und dem Verein ECPAT.
„Das Gütesiegel steht Einrichtungen aller Branchen offen. Es kann sich um einen Sportverein, ein Sommerlager, eine Theatergruppe oder um eine Gesundheits- oder Beratungseinrichtung für Kinder handeln“, ergänzt Waltraud Gugerbauer, Geschäftsführerin von ECPAT.
Beim Gütesiegel handelt sich dabei um den letzten Punkt aus dem Kinderschutzpaket der türkis-grünen Regierung, der umgesetzt wird. Im Zuge dessen wurde etwa bereits eine Fachstelle für Kinderschutz im Online-Bereich eingerichtet.