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Wie viel Musiker beim Streaming verdienen

von Max

Das Tullner Unternehmen richtet sich an, wie es Müller ausdrückt, „Musiker von nebenan“. Sie können nicht mit der Unterstützung großer Labels rechnen und nehmen den Vertrieb ihrer Musik  selbst in die Hand. Wie viel sie mit dem Streaming verdienen, ist unterschiedlich:  „Wir haben Künstler, die machen ein paar Cent pro Monat und andere, die verdienen mehrere Tausend Euro“, erzählt der Gründer.

Wie viel bekommen Musiker von den Streamingplattformen? Üblicherweise gehen 70 Prozent der Abo-Einnahmen an die Rechteinhaber. Spotify gibt also für ein Premium-Abo, das knapp 11 Euro im Monat kostet,  7,7 Euro an Urheberrechts- und Verwertungsgesellschaften, Vertrieb und Labels weiter. Die zahlen dann Musiker und Komponisten entsprechend der mit ihnen bestehenden Vereinbarungen aus. 

Unterschiedliche Abos

Wie viel ergibt das pro gestreamten Song? Das ist sehr unterschiedlich und hängt auch davon ab, ob Titel in einem Familien-, Premium- oder werbefinanzierten Abo gestreamt werden. Die Gesamteinnahmen aus der jeweiligen Abo-Art werden in einen Topf geworfen und entsprechend der Streams verteilt. Die ausbezahlten Summen reichen von 0,4 Cent bis 1,8 Cent pro Stream, betragen also zwischen 4 und 18 Euro pro 1.000 Streams

Wer zahlt am meisten?

Am meisten bezahlt laut Müller der französische Musikdienst Qobuz mit 1,2 bis 1,8 Cent pro Stream. Vergleichsweise viel bekommen die Rechteinhaber auch von Apple Music und Tidal, die zwischen 0,6 und 0,9 Cent pro Stream bezahlen. Spotify liegt im Schlussfeld und überweist im Schnitt gerade einmal 0,4 Cent pro Stream. In Summe zahlt der Marktführer dennoch am meisten aus. 2024 waren es  mehr als zehn Mrd. Dollar, die an Rechteinhaber überwiesen wurden.

Unterschiede bei den Auszahlungen ergeben sich auch daraus, dass manche Dienste für Probeabos bezahlen, andere, wie etwa Spotify, nicht. Für werbefinanzierte Abos wird auch weit weniger ausbezahlt. 

Um Betrug zu verhindern, zahlen die meisten Dienste Vergütungen  erst aus, wenn in den vergangenen 12 Monaten 1.000 Streams erreicht wurden. Das seien drei Streams pro Tag, rechnet Müller vor. Für Bands, die eine Fanbasis haben, sollte das machbar sein.   

Kaum Millionäre

Reich werden die meisten Musiker mit Streaming jedenfalls nicht. Von 12 Millionen Bands und Musikern, die Musik auf Spotify veröffentlichen, verdienten 2024 lediglich 0,0125 Prozent mehr als eine Million Dollar und kaum 0,6 Prozent 10.000 Dollar oder mehr. 

Die breite Masse der Musiker in Österreich kann von solchen Einnahmen nur träumen. Beim Gros der Fälle betragen die Streaming-Erlöse zwischen fünf und 100 Euro monatlich, schätzt Müller. 

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