Startseite Wirtschaft Wiener Börse mit bestem Wert seit Finanzkrise 2008

Wiener Börse mit bestem Wert seit Finanzkrise 2008

von Max

Seit Anfang Jänner sind es bereits 11,2 Prozent. Am Donnerstag lag der Kurs erstmals wieder über der 4.000 Punkte-Marke. Letztmals war dies der Fall kurz vor Ausbruch des Ukraine-Krieges. Und gestern, Freitag, notierte der Index erstmals so hoch wie im Juni 2008 – also vor Ausbruch der Finanzkrise. 

„Anleger in österreichischen Aktien können sich über regelmäßige Dividenden freuen. Inklusive Dividenden gerechnet steht der ATX aktuell am Allzeithoch“, freut sich Börse-Chef Christoph Boschan gegenüber dem KURIER. Die größten Gewinne seit Jahresanfang verzeichnen RBI (26 Prozent), voestalpine (24 Prozent) und Do&Co (20 Prozent). Nur ein Wert ist im Minus (Lenzing; – 16 Prozent).

Apropos Ukraine: Das Land ist auch die Hauptursache für den aktuellen Höhenflug. „Die Anleger hoffen, dass US-Präsident Donald Trump den Ukraine-Krieg beenden kann“, sagt Christian Henke vom Broker IG. „Wien mit seiner Osteuropa- und Russland-Komponente profitiert von einem möglichen Waffenstillstand besonders“, ergänzt Manfred Sibrawa, Fondsmanager des Amundi Austria Stock, im KURIER-Gespräch. „Die Ukraine ist der Gamechanger für ganz Europa und wirkt sich hier mehr aus als für die USA.“ Denn mit einem Waffenstillstand könne einerseits der Wiederaufbau beginnen und andererseits würden sich Lieferketten wieder entspannen, wovon viele europäische Konzerne profitieren würden.

Ob der Waffenstillstand dann tatsächlich so bald eintreffe, bleibe aber ein großes Fragezeichen. Sibrawa rechnet aber mit keinem großen Rückschlag, sollte Trump mit seiner Initiative scheitern. Die Entwicklung würde volatiler werden, aber sie bleibe tendenziell positiv.

Denn es gebe noch einen weiteren Punkt, der für Wien spreche. Und das seien die jüngsten Ergebnisberichte. Diese würden fast ausnahmslos positiv ausfallen.

Bankenabgabe egal

Dass es in Österreich noch immer keine Bundesregierung gebe, sei für die Wiener Börse egal. Und auch eine Bankenabgabe würde kurstechnisch keine große Auswirkung haben. „Das wäre nach einem Tag kein Thema mehr“, so Sibrawa. Die US-Strafzölle würden in Europa ebenfalls eine geringere Rolle spielen als in den USA selbst, ebenso wie die Unberechenbarkeit von Trumps Politik.

Als weiteren Grund nennt Sibrawa die „extrem günstigen Bewertungen“ in Europa im Vergleich zu den USA. Unterm Strich schließt er ein Plus beim ATX heuer von 20 Prozent nicht aus.

Neben den sehr attraktiven Bewertungen in Österreich nennt Erste Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck als Gründe die weiter sinkenden Leitzinsen und dass vor allem europäische Märkte ganz generell der allgemeinen globalen Entwicklung hinterherhinken. Und sollte es tatsächlich längerfristig zum Abbau von Regulierungen kommen, werde das langfristig positive Auswirkungen auf Pensionskassenwesen wie private Vorsorge und damit wiederum auf europäische Märkte haben.

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