Bleibt doch einfach bei eurem Eis, steht unter einem „Ben & Jerry’s“-Beitrag zu den US-Wahlen. Nein, antwortet der Eishersteller scharf und erklärt auch warum. „Ja, wir sind im Eis-Business, aber wir waren schon immer mehr als das“, heißt es im Beitrag. „Wir nutzen unsere Macht, Privilegien, Plattform und die Beziehung zu unseren Fans, um uns für einen fortschrittlichen sozialen Wandel einzusetzen.“ Seit der Präsidentschaft von Donald Trump ruft das Unternehmen aktiv zum Protest auf.
Egal, ob LGBTQIA+-Rechte, Klimaschutz, Feminismus oder Anti-Rassismus – immer mehr Firmen positionieren sich öffentlich zu gesellschaftspolitischen Themen. Auch hierzulande: Aktuell fragt in einem Werbespot der Wiener Städtischen eine jugendliche Person: „Papa, was, wenn ich eigentlich ein Mädchen bin?“ Die Antwort: „Dann hätt’ ich die beste Tochter der Welt.“
Aber sollten sich Unternehmen überhaupt gesellschaftspolitisch äußern? Und wie wirkt sich das auf ihr Geschäft aus? Das fragt der KURIER Oliver Errichiello. Als Experte hat er in den vergangenen zwanzig Jahren über 200 Unternehmen in Sachen „Marke“ beraten. Seiner Einschätzung nach können Firmen, die Politisches zum Zentrum ihres Handelns machen, gefährlich werden. Allein schon, weil diese Form des Marketings nicht immer ehrlich ist.