Wie jedes Jahr fragt das Kind, wann wir denn endlich wieder den Balkon bepflanzen. Also: In den Gartenmarkt unseres Vertrauens fahren, zu viel Geld ausgeben, mit Pflanzen und Erde und glücklich nach Hause kommen und den Balkon zu unserer Vorstadt-Oase machen. Das ist dann so lange schön, bis spätestens im Juni die erste Hitzewelle kommt – und wir mir dem Gießen nicht mehr nachkommen. Früh und spät laufen wir mit den Gießkannen durch die Wohnung, wässern und hoffen, dass die Pflanzen das aushalten. Größte Gefahr ist ein Wochenende, an dem wir nicht zu Hause sind. Dann übernehmen glücklicherweise die Nachbarn den Gießdienst – denn ein Tag ohne Wasser wäre der Pflanzen Tod.
Heuer werden wir unsere Strategie adaptieren müssen. Und nur auspflanzen, was auch in Griechenland und Süditalien wächst. Oder in der Wüste. Thymian, Rosmarin, Lavendel, Sonnenhut, Steppengräser, Oliven- und Zitronenbäumchen, Sukkulenten. Das wird dann zwar den Gesamteindruck des Balkons verändern – weg von roten Blümchen, hin zu Inselfeeling. Aber auch das passt, wenn wir die abendlichen Getränke darauf abstimmen: mit Ouzo und Campari Spritz.
Sandra Baierl, Ressortleiterin IMMO, [email protected]