Startseite Wirtschaft US-Zölle auf Stahl für Voest-Chef „managebar“

US-Zölle auf Stahl für Voest-Chef „managebar“

von Max

Zusammenfassung

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  • US-Importzölle von 25 Prozent auf Stahl bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie, warnt Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner.
  • Voestalpine erwartet, dass 2-3 Prozent des weltweiten Umsatzes von den Zöllen betroffen sind, mit möglichen Preisaufschlägen für US-Kunden.
  • Voestalpine musste in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinneinbruch hinnehmen.

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten US-Importzölle von 25 Prozent auf Stahl, die ab 12. März gelten sollen, werden zu einer weiteren Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie führen, warnte voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner. Er fordete die EU-Kommission auf, rasch Verhandlungen mit den USA aufzunehmen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. 

Die Auswirkungen der US-Zölle auf die voestalpine hält Eibensteiner für „managebar“, wie es bei der Präsentation von Bilanzzahlen am Mittwoch hieß. Auch weil die voestalpine mehr als die Hälfte der Produkte für den US-Markt  in den USA produziert. 

Von den Importzöllen wären laut Eibensteiner 2 bis 3 Prozent des weltweiten Konzernumsatzes der Voestalpine betroffen. Im Geschäftsjahr 2023/24 betrug der rund 16,7 Mrd. Euro. Demnäch liegt die Größenordnung bei 330 bis 500 Mio. Euro. Der Konzern unterhält nach eigenen Angaben 49 Standorte in den USA und erwirtschaftet dort 11 Prozent seines Umsatzes, also rund 1,84 Mrd. Euro. 

Bei Produkten, die nicht in den USA produziert würden, werde man die Zölle wo möglich bei den Preisen aufschlagen, sagte Eibensteiner. US-Kunden müssten sie dann bezahlen. Verträge würden derzeit geprüft. Auch liefere man viele hochqualitative Produkte in die USA, die es dort nicht gebe, sagte Eibensteiner. Die Marktposition der voestalpine sei jedenfalls sehr gut. 

Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner

„Umlenkungseffekt“

Thyssenkrupp-Chef Dennis Grimm hatte zuvor vor einem „Umlenkungseffekt“ durch die US-Zölle gewarnt. Die von den USA im vergangenen Jahr importierten 23 Mio. Tonnen Stahl würden zu großen Teilen auf den europäischen Markt geraten und europäische Stahlproduzenten unter Druck setzen. 

Auch Eibensteiner geht davon aus, „dass sich die Handelsströme verändern werden“. Wie, werde sich in den nächsten Monaten zeigen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es Verhandlungsmöglichkeiten mit den USA ergeben würden. 

Die EU hatte am Dienstag „entschlossene und verhältnismäßige“ Maßnahmen gegen die von den USA verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium angekündigt. Am Mittwoch soll es dazu Beratungen der EU-Handelsminister geben. 

Gewinneinbruch

Die voestalpine musste in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinneinbruch hinnehmen. Der Gewinn halbierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 207 Mio. Euro. Darin sind auch Abwertungen durch den Verkauf der deutschen Buderus Edelstahl entahlten. 

Der Umsatz verringerte sich um 5,2 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro (2023/24: 12,4 Mrd. Euro). Die schwache Konjunktur in Europa und die Krise der deutschen Automobilindustrie machten dem Linzer Stahlkonzern zu schaffen. 

Gut entwickelten sich dagegen die Geschäfte mit der Bahninfrastruktur. Auch in der Luftfahrt und bei Lagersystemen konnte die Nachfrage gesteigert werden oder hat zumindest angehalten. Daran dürfte sich  auch in den letzten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres wenig ändern, hieß es. Die Gewinnprognosen wurden weiter nach unten korrigiert. 

Im Gesamtjahr geht man nunmehr von einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,3 Mrd. Euro statt zuvor 1,4 Mrd. Euro aus. Im vorangegangenen Geschäftsjahr betrug das EBITDA noch 1,7 Mrd. Euro

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