„Das ist eine Frau, die überall, wo sie war, in jedem Team, jeder Gruppe, jede Linie zerstört, weil sie ein unbeschreibliches Ego hat.“ So beschreiben Gegner wie der einstige CDU-Minister in Berlin und Sachsen Thomas de Maizière die Namensgeberin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW): als narzisstische Einzelgängerin.
Viele ihrer Anhänger hingegen sehen in ihr fast schon so etwas wie eine Erlöserfigur, eine Heilsbringerin. Nicht selten ist von einem „Phänomen Sahra Wagenknecht“ die Rede, sowohl von Weggenossen als auch Kommentatoren. Eine typische Populistin, urteilt der Politologe Albrecht von Lucke in einer jüngsten TV-Dokumentation, „die den Eindruck erweckt, alle anderen sind korrupt, aber ich bin ganz anders“. Die wenigsten stellen ihr politisches Talent, Emotionen einzufangen und zu katalysieren, infrage.
30 Jahre in der Politik, hat Wagenknecht seit jeher dieselbe Rolle inne: die der Kritikerin der Mehrheitsmeinung. So sieht sie sich und will gesehen werden. Auch deswegen bezweifeln Politikbeobachter, ob sie es mit ihrem Regierungsbekenntnis wirklich ernst meint.