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Wie der ÖFB um Teamchef Rangnick kämpfen müsste

von Max

Rangnick will, so wie überall, wo er große Erfolge feierte, Entscheidungen treffen und diese nicht erst mit einer Handvoll Funktionäre diskutieren. Soll heißen: Durchgriffsrecht nicht nur bei Transfers, sondern auch beim Trainerstab und dem Betreuerteam wie etwa der medizinischen Abteilung.

Freund und Eberl machen diese Zusage. Allerdings: Rangnick weiß, wer bei den Bayern das letzte Wort hat: Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der am Samstag selbst von Thomas Tuchel als „unser Boss“ bezeichnet wurde, nachdem er von ebendiesem als Trainer, der keine jungen Spieler entwickeln wolle, abgekanzelt worden war.

Vor Angriffen wie diesen wäre auch Rangnick bei den Bayern nicht gefeit. An dieser Stelle fragen viele berechtigt: Tut er sich das wirklich an?

Allerdings: Österreichs Teamchef kann auch damit umgehen. Für ein „Ja“ zu Bayern spricht: Der Macher Rangnick denkt nie in Gefahren, sondern immer in Chancen.

Solche hat er auch gesehen, als er vor zwei Jahren beim ÖFB unterschrieben hat. Seither ist abseits der Erfolge mit dem Nationalteam aber noch nicht so viel passiert, wie man ursprünglich angenommen hatte.

Kein Neustart in Sicht

Erwartet worden war ein Neustart mit Rangnicks Spielidee, die mit neuen Auswahltrainern über die Nachwuchs-Nationalteams ausgebreitet wird. Ideen, verknüpft mit Namen, hätte der Deutsche dem Vernehmen nach zu genüge. Geäußert hat er sie bisher aber nur hinter vorgehaltener Hand und niemals öffentlich. Warum? Weil dafür nicht er, sondern Peter Schöttel zuständig ist.

Allerdings: Der Sportdirektor ist nicht dafür bekannt, durchzugreifen. Ein Beispiel gefällig? Als etwa Werner Gregoritsch im Oktober die fünfte von sechs EM-Qualifikationen nicht geschafft hatte, sagte Schöttel zum KURIER: „Wir gehen in eine Qualifikation mit einem Trainer und werden die Qualifikation auch mit diesem Trainer beenden“. Warum man ausgerechnet bei Nationalteams, wo die Zeit knapp ist, leichtfertig mehrere Monate verstreichen lässt, bleibt ein Geheimnis des ÖFB.

Allerdings: Schöttel ist auch lange genug dabei, um zu wissen, wer im ÖFB die Hose an hat. Das Präsidium. Und der eine oder andere Nachwuchs-Teamchef ist im obersten Gremium bestens vernetzt. So soll etwa Schöttels Vorgänger Willi Ruttensteiner seinerzeit von einem der Herren, der nach wie vor im Präsidium sitzt, gehört haben: „Wennst den Gregoritsch raushaust, kannst gleich mitgehen!“

Um den Teamchef zu halten, müsste das Grüne Licht für einen Neustart nach Rangnicks Geschmack also von oberster Stelle kommen. Präsident Klaus Mitterdorfer ist es in seinem ersten Jahr immerhin gelungen, Ruhe ins zerstrittene Präsidium zu bringen.

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