Startseite Politik Russische Kampagne soll royale Verschwörungstheorien befeuert haben

Russische Kampagne soll royale Verschwörungstheorien befeuert haben

von Max

Vor einigen Tagen nannte Kate der Öffentlichkeit dann den tatsächlichen Grund für ihren Rückzug: Die 42-Jährige hat Krebs. Diese Meldung führte zwar dazu, dass einige Menschen, die sich zuvor einen Spaß aus dem Verschwinden der Prinzessin gemacht und Theorien in die Welt gesetzt hatten, sich schlecht fühlten und sich entschuldigten. Ein Ende der wilden Gerüchte bedeutete das aber nicht. So wird in sozialen Netzwerken derzeit etwa darüber gemutmaßt, ob das Video, in dem Kate ihre Diagnose verkündet, von einer Künstlichen Intelligenz generiert worden sein könnte.

Britische Sicherheitsforscher sagen nun, dass russische Desinformationskampagnen mit den zahlreichen Verschwörungstheorien in Verbindung stehen.

Milliardenfach geteilte Hashtags

Laut BBC haben die Experten Daten aus sozialen Medien analysiert und „deutliche Anzeichen“ für eine koordinierte Kampagne gefunden, die falsche Behauptungen und spaltende Inhalte“ über die Prinzessin von Wales verbreitet haben soll. Royale Hashtags seien systematisch milliardenfach geteilt worden, um die Gerüchteküche um Kate weiter anzuheizen. 

Und: Die Muster, die dabei ausgemacht wurden, stimmen offenbar mit der Vorgehensweise einer den Forschern bekannten russischen Desinformationsgruppe überein. 

Laut einem der Sicherheitsexperten, Martin Innes von der Universität Cardiff, steht hinter dieser Kampagne keine staatliche Einrichtung. Die Gruppe stehe jedoch mit Personen in Verbindung, die aufgrund einer bösartigen Fake-News-Kampagne von den USA kürzlich mit Sanktionen belegt worden sei.

Schürt Gerüchte, die es bereits gibt

Die besagte Gruppe schürt Innes zufolge bereits bestehende Online-Gerüchte, was effektiver und schwieriger zu verfolgen sei, als Falschinformationen aus dem Nichts zu verbreiten. Viele der Konten, die Kate-Theorien verbreitet hätten, seien neu erstellt worden und hätten sich von einem Hauptaccount gespeist. Andere Kampagnen der Desinformanten würden darauf abzielen, die Ukraine zu verunglimpfen. Auch gegen Frankreich habe es bereits derartige Kampagnen gegeben. 

Aber welches Ziel könnte hinter einer russischen Kate-Kampagne stecken? Aus Kreml-Sicht profitiert man von Verwirrungen, Verschwörungen und Zwietracht im Westen. London ist einer der großen Unterstützer Kiews, was den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine angeht. Moskau steht man sehr feindlich gegenüber.

Auftraggeber unklar

Die Kate-Geschichte rufe eine emotionale Reaktion hervor, wird Innes von der New York Times zitiert: „Sie wurde bereits als Verschwörungstheorie dargestellt, also kann man diese Leute ansprechen. Und Menschen, die die königliche Familie unterstützen, werden wütend.“

Das Motiv sei wahrscheinlich nicht nur politisch, sondern auch kommerziell – solche Kampagnen würden die Zahl der Abonnenten und die Reichweite des russischen Netzwerks steigern. 

Was genau die Unruhestifter erreichen wollten, ist aber schwer zu sagen. Denn es ist unklar, ob es einen Auftrag an die Gruppe gab, und, wenn ja, von wem er kam. 

Auch zur US-Wahl diesen Herbst sind bereits Fake-News-Seiten aufgetaucht, auf denen russische Propaganda verbreitet wird. Auch im Präsidentschaftswahlkampf 2016 haben russische Propagandaexperten auf sämtlichen Onlineplattformen zugunsten des damaligen Wahlsiegers Donald Trump interveniert.

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